Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD)

Viel zu viel Lebensmittel werden weggeschmissen. Einer der Gründe für das Wegwerfen ist eine falsch verstandene Angabe auf Lebensmitteln: das gesetzlich vorgeschriebene Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Fast die Hälfte der Lebensmittel, die aufgrund eines abgelaufenen MHDs entsorgt werden, landen ungeöffnet im Müll. Dabei ist das nicht notwendig. Genaues Anschauen, prüfendes Riechen und vorsichtiges Probieren geben in den meisten Fällen schnell Aufschluss darüber, ob das Lebensmittel noch genießbar ist. Das MHD ist ein Qualitäts- und kein Wegwerfdatum und seit 1981 in Deutschland rechtlich vorgeschrieben – als Orientierung für Verbraucher. Wichtig für die Haltbarkeit ist die ordnungsgemäße Aufbewahrung der Produkte sowie ihr sachgemäßer Transport, zum Beispiel vom Geschäft nach Hause. Bei richtiger Lagerung können die Produkte in den meisten Fällen auch nach Ablauf des MHDs gegessen oder getrunken werden. Ist das MHD erreicht oder überschritten, kann jeder selbst beurteilen, ob ein Lebensmittel noch gut ist. Sind deutliche Veränderungen in Farbe, Konsistenz, Geruch oder Geschmack erkennbar, sollten die Produkte besser weggeworfen werden. Für sechs Prozent der weggeworfenen Lebensmittel wird das Überschreiten des MHD als Wegwerfgrund angegeben, ein Drittel davon sind Molkereiprodukte. Sobald die Verpackung geöffnet ist, gelangen Sauerstoff, Feuchtigkeit oder Mikroorganismen an das Lebensmittel. So verliert es schneller an Frische und Haltbarkeit. Trotzdem sollte man zunächst prüfen, ob das Lebensmittel noch genießbar ist. Auf manchen Produkten steht, wie lange sie nach dem Öffnen der Verpackung haltbar sind.
Wie das MHD gekennzeichnet werden muss, ist in der EU-Lebensmittelinformationsverordnung geregelt. Demnach ist die Formulierung „Mindestens haltbar bis…“ vorgeschrieben, wenn der Tag genannt wird. Ist das Mindesthaltbarkeitsdatum ohne Tag angegeben, ist die Formulierung „Mindestens haltbar bis Ende…“ vorgeschrieben. Das Mindesthaltbarkeitsdatum bietet eine unverzichtbare Orientierung beim Einkauf und der Lagerung von verarbeiteten und verpackten Lebensmitteln.